Es ist ein verlockender Gedanke: Ein fröhliches Treffen junger Welpen auf einer grünen Wiese, die miteinander spielen, herumtollen und ganz nebenbei spielerisch die Grundlagen der Erziehung lernen. Dieses Bild einer Welpenspielstunde mag charmant erscheinen, doch hinter den Kulissen verbirgt sich oft mehr Stress und Unsicherheit für die jungen Vierbeiner, als man vermuten würde.
Warum die vermeintliche „Kindergartenvorschule“ für Hunde nicht immer die beste Wahl ist
Hundebesitzer streben nach dem Besten für ihre Hunde. Das schließt eine umfassende Sozialisierung und Erziehung mit ein. Viele Hundebesitzer denken leider, dass Welpenspielstunden ein wichtiger Bestandteil dieses Prozesses sind. Hierbei sollen die Welpen nicht nur unter Gleichaltrigen lernen, sondern auch die ersten Schritte in der Befolgung von Kommandos machen – scheinbar spielerisch.
Die Realität hinter den Welpenspielstunden
Jedoch lohnt es sich, genauer hinzuschauen. Welpenspielstunden sind nicht immer so idyllisch, wie sie auf den ersten Blick scheinen. Die Wahrheit ist, dass die meisten Welpen in diesen Umgebungen stressige Erfahrungen machen. Statt harmonischem Spiel und Lernen, werden viele von ihnen mit zu vielen Reizen konfrontiert, die sie überfordern. Dies kann dazu führen, dass sie überrannt oder sogar gemobbt werden, oder dass sie selbst mobben.
Die Intention, den Welpen sozialer zu machen, geht meist nach hinten los, nur merkt man das erst in der Pubertät. Selbst wenn man nur ein bis zwei Mal in Spieletreffs oder Welpenspielstunden war, wird der Hund zukünftig immer Adrenalin ausschütten, wenn er einen anderen Hund sieht. Das kann später zur Leinenaggression führen oder der Hund ist immer aufgeregt, wenn er andere Hunde sieht. Entspannt an anderen Hunden vorbeizulaufen kann so zur Herausforderung werden.
Wie du es besser machst
Anstelle von großen, überfordernden Welpenspielgruppen ist es hilfreicher, sich ab und zu mit ein bis zwei anderen Menschen zu treffen, die einen ausgeglichenen, entspannten, möglichst erwachsenen Hund haben. Bestenfalls wollen die Hunde von dem Welpen nichts wissen und man geht zusammen spazieren, ohne die Hunde zueinander zu lassen. Hier geht es nicht darum, Konfrontationen zu ertragen, sondern darum, gemeinsam entspannt zu existieren. Gleichzeitig lernt der Welpe, keine Aufregung mit anderen Hunden zu verbinden.
Denn ein Hund muss nicht zwangsläufig aufdringliche Artgenossen auf der Hundewiese abwehren, um soziales Verhalten zu erlernen. Tatsächlich kann dieser Druck das Gegenteil bewirken – Unsicherheit, Aufgeregtheit oder sogar eine Leinenaggression.
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