Hast du dich jemals gefragt, wer in deiner Beziehung zu deinem Hund die Führung hat? Vielleicht kennst du das Gefühl, wenn dein treuer Vierbeiner bei Hundebegegnungen an der Leine zieht und bellt. In diesen Momenten scheint es, als würde er die Kontrolle übernehmen wollen. Aber hast du auch bedacht, dass dein Hund nicht nur in solchen Situationen die Initiative ergreift?
Unsere Beziehung zu unseren Hunden geht weit über den Spaziergang hinaus, denn die meiste Zeit verbringen wir mit unseren Hunden zuhause. Und genau hier liegt oft das eigentliche Beziehungsproblem verborgen. Unsere Interaktionen im Alltag, also zuhause, bestimmen, wer eigentlich wen bewegt.
Stell dir vor, dein Hund liegt im Weg, und du weichst ihm aus. Schon hat er dich bewegt. Oder er stupst dich sanft an und fordert Streicheleinheiten ein – du gibst nach und wirst bewegt. Selbst wenn er an der Leine zieht und du folgst, bist du in gewisser Weise von ihm bewegt worden. Ob es darum geht, gestreichelt zu werden, Futter zu bekommen oder auch nur Aufmerksamkeit zu erregen – dein Hund bewegt dich zu Handlungen, oft ohne dass dir dies bewusst ist. Die Summe dieser kleinen Interaktionen prägt die Beziehung, die ihr miteinander habt.
Interessanterweise kommunizieren Hunde ihre Vorstellungen von Verantwortung und Führung nicht nur untereinander, sondern auch mit uns. Die Frage „Wer bewegt wen?“ steht im Mittelpunkt dieses Kommunikationsprozesses.
Ein Blick in die Hundewelt zeigt, dass Hunde mit höherem Status in einer Gruppe wichtige Entscheidungen treffen und dadurch die Bewegung der anderen steuern oder auch einschränken. Doch wie sieht es bei dir und deinem Hund aus? Kann es sein, dass du dich häufig bewegen lässt, ohne es zu merken? Vielleicht hat sich dein Hund in den kleinen, alltäglichen Momenten als derjenige etabliert, der die Führung übernimmt.
Wenn du etwas verändern möchtest…
…nimm dir bewusst Zeit, um deine täglichen Interaktionen mit deinem Hund zu beobachten. Achte darauf, wer von euch beiden häufiger die Initiative ergreift und wer eher folgt. Identifiziere die Situationen, in denen dein Hund dich bewegt, sei es durch Blicke, Berührungen oder Verhalten. Erkenne auch, wann du gestresst oder aufgeregt reagierst – denn auch das beeinflusst die Dynamik zwischen euch.
Der nächste Schritt erfordert etwas Übung:
Der nächste Schritt erfordert etwas Übung: Versuche bewusst, die Rollen umzukehren. Werde zum Initiator von Verhalten. Streichle deinen Hund, wenn es dir passt, nicht wenn er es verlangt. Kommuniziere klar und übernimm die Führung. Indem du diese Veränderungen umsetzt, wirst du die Beziehung zu deinem Hund auf eine neue Ebene heben.
Denke daran, dass die Beziehung zu deinem Hund auf Respekt und Balance basiert. Wer bewegt hier eigentlich wen? Diese Frage ist der Schlüssel, um eure Beziehung zu stärken und in eine harmonische Balance zu kommen.
WICHTIG
Wenn du bereits Aggressionsverhalten deines Hundes erlebt hast oder unsicher bist, empfehle ich dringend, entweder einen Maulkorb in bestimmten Situationen zu verwenden oder die Hilfe eines professionellen Hundetrainers in Anspruch zu nehmen.